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HPV-IMPFUNG
 
Seit Ende 2006 ist in Österreich ein Impfstoff gegen Papillomaviren erhältlich. Diese Viren können Gebärmutterhalskrebs, seine Vorstufen und auch Feigwarzen (Condylome) auslösen.   Lesen Sie hier die Stellungnahme der Österreichischen Krebshilfe zur HPV-Impfung.  
Der Impfstoff richtet sich gegen die Virustypen 6, 11, 16 und 18, die für die meisten Infektionen verantwortlich sind, die diese Erkrankungen auslösen können.   Empfehlung für die HPV-Impfung von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie.  
 

Die Infektion wird hauptsächlich, aber nicht nur durch Geschlechtsverkehr übertragen. Sie ist sehr häufig, macht keine Symptome und heilt in den meisten Fällen ohne Spätfolgen von selbst ab. In manchen Fällen allerdings kann sie zu Veränderungen am Gebärmutterhals führen. Diese werden durch die Vorsorgeuntersuchung erkannt.

Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sind gering gradige Veränderungen. Diese führen bei der Krebsvorsorgeuntersuchung zu auffälligen Ergebnissen und erfordern eine ärztliche Überwachung. Sie können sich entweder spontan zurückbilden oder zu Veränderungen höheren Grades weitergehen. Aus diesen höhergradigen Veränderungen kann sich Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

Sobald eine solche Krebsvorstufe diagnostiziert wird, ist eine operative Entfernung erforderlich. Obwohl Gebärmutterhalskrebs meist im Vor- oder Frühstadium durch den Krebsabstrich erkannt wird, ist er immer noch die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache nach Brustkrebs bei Frauen unter 44, jährlich sterben noch immer etwa 15.000 Frauen daran.

Neben Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen kann es auch zur Bildung von Genitalwarzen (Feigwarzen oder Condylome) kommen. Die Behandlung von Genitalwarzen ist schmerzhaft. Da immer nur die sichtbaren Veränderungen behandelt werden und die Infektion weiter besteht, kommt es sehr häufig zur Bildung neuer Warzen.

Ein Test auf HPV Infektion wird vor der Impfung nicht empfohlen, da nur
aktuelle, aber keine abgelaufenen Infektionen nachgewiesen werden können.


Wer sich impfen lassen sollte

Erste Zielgruppe sind Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr, man kann ab einem Alter von neun Jahren impfen, optimaler Zeitpunkt ist zwischen dem 11. und 12. Lebensjahr. Jedoch wird die Impfung derzeit bis zum 26. Lebensjahr empfohlen. Sexuell aktiven Frauen, bei denen bereits einmal auffällige Abstriche und/oder Genitalwarzen gefunden worden sind, ist die Impfung anzuraten. Sie können insofern profitieren, als es sich meist um eine Mischinfektion aus verschiedenen Virustypen handelt. Es gibt Reaktionen der entstehenden Antikörper mit anderen Virustypen gegen die der Impfstoff nicht direkt gerichtet ist, die Impfung könnte aber weniger wirksam sein als bei Frauen, die nie eine Infektion mitgemacht haben. Die derzeitige Zulassung erlaubt auch die Impfung von neun bis 15-jährigen Knaben.

Da auch Männer Feigwarzen bekommen können, ist auch bei ihnen die Impfung empfehlenswert.

Mehrere Teilimpfungen

Eine vollständige HPV-Impfung erfolgt in drei Teilen, jeweils in den Oberarm:

 
Erste Teilimpfung
Dann zweite Teilimpfung nach zwei Monaten
Dritte Teilimpfung sechs Monate nach der ersten Teilimpfung beziehungsweise vier Monate nach der zweiten Teilimpfung.

Schutzdauer und Kosten

Schutzdauer der HPV-Impfung

Experten nehmen an, dass der Schutz bei geimpften Frauen ein Leben lang andauern könnte.

Was kostet die Impfung?
Trotz Senkung des Apothekenpreises von Jänner 2007 bis 30.06.2007 beträgt der Preis pro Impfung 170 €. Die Krankenkassen übernehmen keine Kosten.


Ganz wichtig zum Schluss:
Die Impfung ist vielversprechend, ersetzt aber keinesfalls die regelmäßige Kontrolle des Krebsabstriches. Der erste Krebsabstrich sollte nach Aufnahme
des Sexuallebens, spätestens ab dem 21. Lebensjahr abgenommen werden.

Österreichische Krebshilfe zur HPV-Impfung